„Gelebte Integration“ gewürdigt

Obertshausen ‐ Freude und Stolz bei Vorstand und Mitgliedern der Turngesellschaft Hausen (TGS): Die TGS, die mit rund 1200 Mitgliedern zu den drei größten Sportvereinen in Obertshausen zählt, wurde mit dem Heinz-Lindner-Preis 2009 des Landessportbunds Hessen (lsb h) ausgezeichnet.

Der Preis, den der lsb h im Andenken an seinen ersten Vorsitzenden, Heinz Lindner, vergibt, ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und zählt zu den renommiertesten Preisen, die für außergewöhnliches breitensportliches Engagement von Sportvereinen vergeben werden.

Die TGS Hausen, die in der Vereinsgruppe 2 „bis 1500 Mitglieder“ den ersten Platz belegte, erhielt vom Preisgeld 2000 Euro. Scheck und Urkunde nahmen die TGS-Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Bauernfeind, Winfried Schneider und Steffen Bogdahn während des lsb h- Frühlingsfestes aus der Hand von Landessportbund-Präsident Dr. Rolf Müller entgegen. An der Veranstaltung in Frankfurt nahmen auch der hessische Innenminister Volker Bouffier und der lsb h-Vizepräsident Ralf-Rainer Klatt teil und gratulierten den Hausenern.

„Wir haben uns in diesem Jahr zum ersten Mal um den Heinz-Lindner-Preis beworben“, erläuterte TGS-Pressesprecher Steffen Bogdahn gestern bei einem Ortstermin auf dem TGS-Gelände an der Aachener Straße. „Wir haben uns zwar Chancen auf einen vorderen Platz ausgerechnet. Aber dass wir gleich gewinnen, war doch eine sehr angenehme Überraschung“.

Auch TGS-Vorsitzender Günter Keller zeigte sich hoch erfreut über die Auszeichnung. „Es ist immer schön, wenn die Arbeit, die man leistet, auch überregional anerkannt wird“, so Keller. „Das Preisgeld werden wir zum Teil zur Förderung des Ehrenamts verwenden.“

Die TGS Hausen biete auf ihrer vereinseigenen Anlage mit 74 Übungsleitern und -leiterinnen mit 22 Sportarten eine große Palette mit breitensportlicher Ausrichtung, um möglichst viele Mitbürger der Stadt Obertshausen zu erreichen, erläuterte Keller. Dabei gebe es auch die Möglichkeit, Angebote kostenlos wahrzunehmen. „Der Verein hat eine eigene Bewegungskampagne initiiert und versucht damit unter dem Motto ,Wir bewegen Obertshausen', eine breite Zielgruppe zu erreichen“, berichtete der TGS-Chef. „So wurden unter anderem fünf Rad- und Wanderstrecken rund um Obertshausen ausgearbeitet und dazu attraktive Broschüren erstellt.“

Der Schwerpunkt Gesundheit sei in diesem Jahr durch die Gründung der Abteilung Gesundheitssport dokumentiert worden, in der der Verein zahlreiche Kurse und Maßnahmen anbiete.

Seit vielen Jahren setzt sich der Verein mit wachsendem Erfolg für integrative Vereinsarbeit ein, das Engagement könne man mit „gelebte Integration im Sportverein“ umschreiben. Die TGS sei damit Projektpartner „Vereine für Integration“ des Kreises Offenbach geworden. Die Integrationsarbeit konzentriere sich dabei nicht nur auf Menschen mit Migrationshintergrund, sondern in der Radsportabteilung auch auf die Betreuung sehbehinderter und blinder Menschen.

Die TGS hat, laut Keller, nach der Freigabe der von Vereinsmitgliedern ausgearbeiteten Rad- und Wanderstrecken für das laufende Jahr noch weitere Ziele: So ist unter anderem geplant, die vereinseigene Sporthalle und das Vereinsheim zu sanieren.

Drucken E-Mail